Tuesday, April 08, 2008

Letter to the editor

re. Ihr Beitrag Abtasttheorem vom 05. April 2008

Liebe Wall of Time,

Leider bleibt die Zeit, während das Eingelesene abgespielt wird, sich somit der Moment in einem ausdehnt, nicht stehen. Man befindet sich demnach, angenommen die Einlese- ist höher als die Abspielrate, ständig in der Vergangenheit. Läuft womöglich der Zeit hinterher.

Würde nun die Abspielrate der erhöhten Einleserate angepaßt, wäre dann das Gefühl für den Moment, welcher ja nun nicht mehr ausgedehnt wäre, nicht dasselbe wie für den ausgedehnten? Für einen Moment ist doch eher dessen Inhalt, dessen Intensität, hier also die Datenmenge, als seine Dauer, von Bedeutung. Zumal selbst ein ausgedehnter Moment, absolut gesehen, von nur kurzer Lebensdauer ist. Was letztlich von dem Moment bleibt, ist nicht die Erinnerung an sein Andauern, sondern (an) sein(en) Gehalt.

Inwiefern man den Moment länger genießen kann, sollte er ausgedehnt sein, bleibt ebenfalls fraglich. Schließlich ist man erst dabei ihn zu erleben, man weiß noch nicht was der Moment bringt. Der Moment, oder das Gefühl das dieser erzeugt, hält folglich nicht einfach länger an.

Und sollte er doch mal länger anhalten, könnte es dann nicht daran liegen, daß sich der Moment in der Wirklichkeit ausgedehnt hat? Und warum muss Ulysses immer für alles herhalten?

Ihre Sandra Weigl, Stuttgart



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