Saturday, June 07, 2008

Classics of Camp (V): Well come to Billy Beats

«Mein Gefährte und ich schlichen den anderen einige Meter hinterher, in ein laues Gespräch vertieft, in dem jeder die Pässe des anderen routiniert zurückspielte, mit kleinen Tricks und Wendungen ihnen neuen Schwung verlieh. Und dann, vor uns, der Weckruf; ein Schild, eine Leuchtschrift, ich weiß nicht, wer es zuerst entdeckte, wer zuerst die große runde Wahrheit und Schönheit in seiner Form und seiner Botschaft realisierte. In hellblau und orange gehalten, rief es fröhlich: Well come to Billy Beats.

Dazu muss man wissen, dass jener Sommer uns auch zum ersten Mal an den schweren, stahlgrauen Quarzlaufwerken sah. Wir drehten die mattschwarzen Plastikscheiben mit den ihnen eingeschriebenen regelmäßigen Variationen, die, einem Saphir zur Abtastung untergeschoben, ganze Reiche voller Klang und Krach, mit wundersamen Pausen zwischen den Zählzeiten, zu Gehör brachten. Es war der Sommer, der ungelogen und völlig ohne Übertreibung bereits lange vor unserer Abreise eine neue Zeit zum Klingen gebracht hatte. Unsere ganz private Moderne mit den Blechinstrumenten und den Samtanzügen schien schon weit ins Museale gerückt, und die Elektrifizierung fand in unseren Herzen und unter unseren Händen statt, während und weil wir durch die Läden der Großstadt streiften, und für wenige Währungseinheiten billiges, schwarzes Gold aus großen Kisten zerrten, es zur Kasse, flugs nach Hause, auf ebenjenes neue schwere Laufwerk und von dort in den Kreislauf jagten. Ein schlechtes, plump anmutendes Gleichnis? In der Tat, wäre es nicht das einzig treffende, das den Aufbruch und die vollkommene Mobilmachung unserer Sinne in besagtem Sommer erfassen könnte.

Gutes Kommen zu den Billy Beats also. Ob die Mediterranen nicht eher das englische Idiom für den Strand meinten mit ihrem freundlichen und nicht unaufwendig gestalteten Schild, was ja offensichtlich war, wagte keiner von uns anzusprechen: zu elektrifiziert waren wir von diesem neu gewonnenen Wahlspruch.

Vor uns ein Strand namens Billy, den wir schon bei Nacht betreten hatten, der aber erst jetzt in seiner visuell zu erfassenden Weite seine volle Wucht entfaltete. Der Gefährte ließ sich als erster nieder im Sand. Ob er ein Handtuch benutzte, ist mir nicht mehr erinnerlich, ich möchte aber des Bildes wegen glauben, dass er solche Vorkehrung für albern erachtet hätte. Jedenfalls beneidete ich sofort die Lässigkeit seines Dahingestrecktseins. Und legte mich eilig daneben, die Sonnenbrille zwar auf der Nase, sonst aber von einer mir heute wundersam erscheinenden Arglosigkeit ob meiner unbeeindruckenden bis hässlichen körperlichen Erscheinung.»



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